Mein erstes Berufsjahr verbrachte ich in einem Internat. Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen wie Aspergersyndrom oder AD(H)S sagten mir nichts und auch den Namen "Ritalin" kannte ich nicht. In diesem Jahr zeigten mir die Kinder, was es heißt, von den Eltern getrennt zu sein und sie zu vermissen.
Danach absoliverte ich meine Ausbildung zur systemischen Familien- und Sozialtherapeutin und konnte dann mit Frauen arbeiten, die häusliche Gewalt erlebten oder in anderen Krisen steckten.
Es folgte eine sechsjährige Tätigkeit in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Ich arbeitete mit den leiblichen Eltern, Jugendämtern und den Kollegen an einer möglichen Rückführung in die Familie. Für die Kinder bot ich eine Kinderkarate-Gruppe an und gestaltete auch Workshops für sie. In der Weihnachtszeit übten wir jedes Jahr ganz einfache Weihnachtslieder am Klavier, welche die Kids zur Weihnachtsfeier vorspielten.
2012 erhielt ich die Möglichkeit, für ein Jahr mit schwersttraumatisierten Frauen im Bereich Selbstbehauptung zu arbeiten, und gemeinsam hatten wir trotz der ganzen bestehenden Traumata eine lustige Zeit.
Zu dieser Zeit war mein Labrador Linus noch sehr jung und wartete während des Kurses im Auto. Ziemlich schnell wussten das auch die Teinehmerinnen meines Kurses, wollten zum Auto und meinen Hund knuddeln. Ich merkte, welche positive Wirkung diese kleine Fellnase auf die Frauen hatte. Sie lächelten, freuten sich und waren wie ausgewechselt. Diese Erfahrung wiederholt sich bis heute sehr oft. Sobald ich mit Kindern oder Erwachsenen über schwierige Themen rede, wirkt allein die Anwesenheit eines Hundes beruhigend, aufheiternd und die Ängste etc. werden viel kleiner. Deshalb machte ich eine dreijährige Ausbildung zur Traumapädagogin und eine Fortbildung zur tiergestützten Therapie mit Hund.
Aktuell bin ich als Fachberaterin für Pflegefamilien tätig, vermittele zusammen mit meinem Team Kinder, die nicht mehr zu Hause leben können, und ich betreue die Pflegefamilien dann langfristig. Viele dieser Kinder haben Gewalterfahrungen, wurden vernachlässigt und/oder missbraucht.
Systemische Familien- und Sozialtherapeutin
Pädagogin (M.A.)
Traumapädagogin
Fachberaterin für Pflegefamilien
Coach für tiergestützte Pädagogik
Beraterin für Frauen, die Gewalt erlebt haben
Lehrerin für Keyboard, Klavier, Orgel
Crossfit-Trainerin für Kinder und Jugendliche
Karatetrainerin für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche
Gewaltschutztrainerin für Kinder und Jugendliche
Mein brauner Labradorrüde Linus ist 2012 geboren unn gemeinsam haben wir bereits drei Begleithundeprüfungen abgelegt. Linus begleitet mich oft in Familien und unterstützt in Gesprächen mit Kindern. Linus arbeitet besonders gern mit "hibbeligen" und unruhigen Kindern (ADHS), weil er vom Charakter ebenfalls ein ungeduldiger, aber sehr gut erzogener Kasper ist.
Flocke ist 2018 geboren und kam erst im Alter von sieben Monaten zu mir. In dieser Zeit hatte er schon Vernachlässigung und Gewalt erfahren. In der Prägungsphase hatte er quasi nichts kennengelernt. Er ist ein sehr lieber Kerl, der schon sehr viel gelernt hat, und durch seine ruhige Art ein toller Ruhepol für Kinder ist.
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
Hildegard von Bingen